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Grüne Vision

Einen Garten zu gestalten ist »so schwierig wie ein Königreich zu regieren,« sagte der Schriftsteller Hermann Hesse. Es erfordert eine geschickte Balance zwischen Jahreszeiten, Farben und Bodenbeschaffenheit – aber auch Strategien und Planung.
 
Einen Garten zu gestalten ist »so schwierig wie ein Königreich zu regieren,« sagte der Schriftsteller Hermann Hesse. Es erfordert eine geschickte Balance zwischen Jahreszeiten, Farben und Bodenbeschaffenheit – aber auch Strategien und Planung. Wer die ADLER-Destinationen kennt, entdeckt Gemeinsamkeiten: ein ganz besonderer Sinn für Gärten und Grünflächen zeichnet das Unternehmen aus. Ob zwischen den sanften Hügeln der Toskana oder auf dem Rittner Hochplateau, oberhalb von Bozen. Ob auf der Seiser Alm oder zwischen den pastellfarbenen Fassaden von St. Ulrich: In jedem der ADLER Resorts und Lodges stehen die Innenräume im ständigen Dialog mit den Außenräumen und werden so Teil der Gesamtarchitektur.

Mal sind es raumhohe Glasfenster, die einen atemberaubenden Ausblick, etwa auf wie die Zacken des Langkofels, wirkungsvoll einrahmen. Mal ist es die aus der Vision von Andreas und Klaus Sanoner entstandene Harmonie von Formen und von Düften, die Symphonien aus Wiesen, Blumen und Blättern schafft.

Martin Messner ist mehr als ein Gärtner, der in seiner fünfzigjährigen Karriere unzählige Grünflächen entworfen hat. Für die ADLER-Familie aber geht seine Arbeit oft über die reine Gartengestaltung hinaus. »Die Sanoners haben eine Gabe: Sie können nach vorne blicken und sich das Ergebnis vorstellen, so dass den Gästen auch draußen dasselbe Gespür für Details begegnet wie in den Suiten und Hauptgebäuden. « Egal, wie lang es dauern mag, bis das Ziel erreicht wird: Hauptsache, es werden heimische Pflanzen verwendet, und der Eingriff in die Natur ist kaum sichtbar.

Manchmal ist dies mit harter Arbeit verbunden. Die härteste? Martin, der die Leitung über alle Gärten hat, ist sich sicher: die Parkanlage des ADLER Spa Resort THERMAE in Bagno Vignoni. »Ich hatte keine Ahnung, welche lokalen Pflanzen für diesen Kontext am besten geeignet sein würden. Außerdem sah der lehmige Boden aus wie ein von Steinen übersätes Schlammmeer.« Also begann Martin, der an Bergkiefern, Birken und Lärchen gewöhnt war, die für die Toskana typischen Pflanzen zu studieren, um sie nach den Wünschen von Andreas und Klaus auf natürliche Weise anzuordnen. Für Martin ist das nichts Ungewöhnliches: »Gerade bin ich dabei, meine Kenntnisse über die sizilianische Flora zu vertiefen, wo ein weiteres ADLER Resort Gestalt annimmt. Dort arbeiten wir mit engagierten Bauern aus der nächsten Umgebung. Ziel ist ein innovatives Permakultur- Projekt, das auf nachhaltigen Anbau in einer von Biodiversität geprägten Umgebung setzt – und außerdem die Gäste Tag für Tag mit frischem Obst und Gemüse versorgt.«

Wenn bei der architektonischen Gestaltung die Eigenschaften des Geländes respektiert werden, wenn der Eingriff des Menschen in die Natur kaum sichtbar sein darf, müssen bei der Planung wichtige Aspekte berücksichtigt werden. Bäume, Sträucher und Beete lassen sich nicht vom Gesamtkonzept trennen – von den Wegen, von den Teichen, Brunnen und Bächen. Von dem Zweck der Gebäude, den Zugängen für Gäste und Mitarbeiter, den Jahreszeiten, der Lage, der Sonnenexposition und der Bodenbeschaffenheit. Im ADLER THERMAE wurde beispielweise der typische Travertinstein zum Hauptelement für den Bau der Poolanlagen und Saunabereiche. Es wäre schade gewesen, ihn nicht zu verwenden.

Es wird getüftelt, diskutiert, verglichen. Skizzen werden zu Papier gebracht. Ein Garten ist ein lebendiges Universum, das eine präzise Planung erfordert. »Ein wichtiger Teil ist die Auswahl der Pflanzen«, sagt Martin, »sie so zu kombinieren, dass sich der Gast zu allen Jahreszeiten an ihrer Schönheit erfreuen kann. An einer leuchtenden Blüte ebenso wie an einem blattlosen Ast, der in der weißen Winterlandschaft besonders hervorsticht.«

Auf dem Ritten, wo sich das jüngste Mitglied der Familie befindet, die ADLER Lodge RITTEN, war es wichtig, die Architektur der Hanglage anzupassen. Die Bäume (es wurden Hunderte gepflanzt) so zu setzen, dass sie den Chalets und Suiten nicht die spektakuläre Bergsicht rauben. Während der Bauphase war sicher zu stellen, dass Pflanzen, die in Jahrhunderten gewachsen sind, unversehrt bleiben. Die majestätische Linde vor dem Eingang stand noch nicht da. Martin hat sie gebracht, samt eigener Erde auf einem riesigen Anhänger. Nun begrüßt sie die Gäste, die sich vom ersten Moment an als Teil eines Ambientes wohlfühlen sollen, in dem die Natur den Ton angibt.
 
Die Arbeit des Gärtners Aldo Aldosser beginnt im Sommer um fünf Uhr morgens, im Winter nur eine Stunde später. Die Gartenpflanzen im ADLER Spa Resort DOLOMITI sind vielfältig und artenreich. Birken, Weiden, Lärchen, Reben und Wildkirschen. Es gibt sogar einen Bambusbaum, den kaum jemand bemerkt: eine kleine Kaprize und der einzige Regelbruch. »Die Arbeit des Gärtners hat sich im Laufe der Jahre verändert«, sagt er bei seinem gewohnten Rundgang durch den Park, »Früher versuchte man die Natur zu bezwingen, sie der Mode zu unterwerfen. Bäume wurden gestutzt und beschnitten, um ihnen eine bestimmte Form zu geben. Es wurden exotische Arten angepflanzt. Heute nicht mehr. Heute respektiert man die Rhythmen der Natur, die Jahreszeiten und die heimische Flora.« So macht die Arbeit Spaß. Aldo liebt sie, selbst im Spätherbst und im Winter, wenn das abgefallene Laub weggefegt werden muss und besondere Pflanzenschutzmaßnahmen notwendig werden.

Als der Gärtner Ganni Makoli zum ersten Mal nach Bagno Vignoni kam, war der Park nur eine Idee: Die sanften Konturen der hügeligen Landschaft, das Silbergrün der Olivenbaumblätter, die Luft erfüllt vom Duft der Wildkräuter, das dampfende Thermenwasser. »Das zukünftige Resort sollte sanft in die Landschaft eingebettet sein, den Gästen die Möglichkeit bieten, auch außerhalb des Grundstücks die Natur zu genießen.« Also begann Gani die Umgebung zu Fuß zu erkunden, erstellte eine Kartierung, vermerkte die schönsten Ausflugziele – und die Schwierigkeiten, sie zu erreichen. Es wurden Wanderwege und Bike-Routen angelegt, Wegmarkierungen angebracht mit präzisen Angaben über Ziel, Dauer und Entfernung. Ein großer Aufwand, aber eine ebenso große Genugtuung! Wieder erfolgte alles unter Martins Messners Leitung. Den Boden ausheben, die Erde verteilen, Bäume setzen – stets mit Rücksicht auf die natürlichen Gegebenheiten. Wellenförmigwie die Hügel, sanft wie die Landschaft, die Parkplätze geschickt versteckt. »Mein Lieblingsmonat? Der Januar. Es ist der Monat, in dem wir die Samen ausstreuen, damit sie neues Leben hervorbringen.«

Vor den Chalets der ADLER Lodge ALPE erstreckt sich die Wiese wie ein blumiger Teppich am Fuße der beiden imposanten Riesen: dem Lang -und dem Plattkofel. Im Winter ist die Wiese unter einer hohen Schneedecke, im Sommer lädt sie zum Barfußlaufen ein. Der Gärtner Francesco Nonne kümmert sich um sie. Klingt einfach, ist es aber nicht. Eine blütenreiche Wiese erfordert mehr Zeit und Geduld, als man ihr ansieht. Und der Anfang war nicht einfach: »Sie sollte vollkommen natürlich sein. Die Vielfalt der Blumen und Kräuter zum Ausdruck bringen, die für die Seiser Alm typisch sind und für die sie berühmt ist.« Rollrasen, chemische Dünger oder Behandlungen, die die Natürlichkeit und Biodiversität der Wiese beeinträchtigen, sind hier fehl am Platz. Francesco, der die Wiese anwachsen sah, erkennt auf den ersten Blick, ob eine Ecke zwischen den grünen Wellen einer besonderen Pflege bedarf, ob das Gras und die Flora gesund sind. Beharrlichkeit, Liebe und Leidenschaft zeichnen Francesco bei seiner Arbeit aus. Für ihn ist eine Wiese wie ein Garten Teil der Natur. Lebendig und einem ständigen Wandel unterworfen.