Man schrieb das Jahr 994, als Erzbischofs Sigerich von Canterbury die Pilgerroute erstmals in seinem Tagebuch aufzeichnete. So wie heute verlief sie von Südengland durch ganz Mitteleuropa bis nach Rom. Jahrhundertelang nahmen unzählige Menschen große Opfer und Strapazen auf sich, um auf diesem Weg in die „Ewige Stadt“ zu gelangen. So entstanden im Laufe der Zeit entlang der Strecke prächtige Kirchen, Klöster, Burgen und pittoreske Siedlungen, die das Landschaftsbild prägten. Nachdem der Weg über Jahrzehnte hinweg fast in Vergessenheit geraten und teilweise von dichter Vegetation überwuchert war, feiert er heute eine Art Renaissance. Denn man muss nicht gläubig sein, um den Frankenweg entlangzuwandern. Einmalige Natur und Kulturlandschaften lassen immer wieder anhalten und staunen. Wohl der Grund, weshalb die Via Francigena im Jahr 1994 vom Europarat zum europäischen Kulturweg erklärt wurde.
Nur wenige Gehminuten vom ADLER Thermae entfernt befindet sich ein ganz außergewöhnliches Kleinod: nämlich der Badeort Bagno Vignoni, mit dem großen Thermalbecken an Stelle der Piazza. Schon die Etrusker und Römer kurten dort. Später entwickelte sich die Ortschaft zur Entspannungsstation für die Pilger, die auf der Via Francigena unterwegs waren und dank der heißen Quellen gereinigt (nicht nur seelisch!) und gestärkt in der „ewigen Stadt“ eintrafen.
Auf unseren geführten Wanderungen und E-Bike Touren entlang der Via Francigena verlassen wir zumeist den Hauptweg und begeben uns auf malerischen Nebenpfaden zu den schönsten Attraktionen der Umgebung. Dazu zählen beispielsweise die winzige Ortschaft Vignoni Alto mit den typischen Natursteinhäusern, die alten Verteidigungsmauern von San Quirico und die imposante Festung Ripa d’Orcia. Auf Schritt und Tritt begegnen uns bis dorthin faszinierende Postkartenmotive: Weinberge, gewellte Zypressenalleen, lichte Wälder und Felder, die im Herbst senffarben und karamellbraun schimmern. Auf dem Programm steht auch Castiglione mit der Burg Rocca d’Orcia, die spektakulär über das weite Tal thront. Und Pienza: Ein wahres Juwel, das sich am besten auf dem Fahrrad erkunden lässt. Die Entstehung dieser Kleinstadt geht auf Papst Pius II zurück, der seinen Heimatort in die „ideale Stadt“ der Renaissance verwandelte. Wer über gute Kondition verfügt, sollte sich die Kirche von Sant’Antimo nicht entgehen lassen. Von Stille umgeben, ragt das prachtvolle romanische Bauwerk aus einer grünen Ebene weiß leuchtend zum Himmel empor.
Manchmal fühlt man sich entlang der Via Francigena tatsächlich in vergangene Zeiten zurückversetzt. Doch anders als die frommen Pilger, brauchen Sie als ADLER Gast keinerlei Entbehrungen auf sich nehmen. Nach der Rückkehr genießen Sie zeitgemäße Entspannung in unserer Wellnessoase, zum Dinner erwartet Sie statt einer Klostersuppe ein feines 5-Gänge-Menü und anschließend dürfen sie sich, statt auf dünnem Stroh, in feinste Federn betten.