Kryolipolyse - Kälte gegen Problemzonen

In alten Zeiten hatten viele Menschen nicht die Möglichkeit sich regelmäßig zu ernähren. Gegessen wurde, wann auch immer Nahrung zur Verfügung stand. Deshalb entwickelte der Körper die sogenannten „Thrifty Genes“ (sparsamen Gene), die dafür sorgten, dass Energiereserven in Form von Fetten eingelagert werden, um für Hungerzeiten gerüstet zu sein. Da heute in den Industrieländern ein ständiger Nahrungsmittelüberfluss herrscht, übertrifft der Fettaufbau bei vielen Menschen den Fettabbau. Werden die Fettvorräte nicht durch eine ausreichende körperliche Aktivität verbrannt, bleiben sie in bestimmten Körperregionen eingelagert und bilden lokale Fettpölsterchen, die schwer loszuwerden sind.

Wirkungsweise der Kryolipolyse
Der Begriff „Kryo“ stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet so viel wie Frost oder Eis. Die Methode wurde entwickelt, um lokalisierte Fettdepots abzubauen, indem die Fettzellen (Adipozyten) sehr kalten Temperaturen ausgesetzt werden. Das Absinken der Gewebetemperatur führt zur einem programmierten Zellsterben (Apoptose). Die absterbenden Fettzellen aktivieren durch Botenstoffe Entzündungszellen, die die betroffenen Fettzellen innerhalb 2-8 Wochen stufenweise abbauen. Das dabei freigesetzte Fett ,wird vom Lymphsystem zur Verarbeitung weitertransportiert und anschließend vom Körper ausgeschieden, ähnlich wie das in der Nahrung enthaltene Fett.
Die Kryolipolyse eignet sich besonders gut zur Behandlung von Problemzonen und zur Modellierung der Körperkonturen

Phasen des Fett-Abbaus

• Nach 2 Tagen: In den ersten 2 Tagen nach der Behandlung, beginnt der Entzündungsprozess. Kleine Schwellungen können die Folge sein.
• Nach 7 - 15 Tagen: Das Volumen der Fettzellen nimmt allmählich ab
• Nach 30 Tagen: Die Makrophagen beginnen die Fettzellen zu “verdauen”, um den Abtransport zu erleichtern. Dies führt auf natürliche Weise zu einer Reduzierung der Anzahl von Fettzellen im Körper.

Kryolipolyse – eine sichere Methode
Die Kryolipolyse nutzt die extreme Kälteanfälligkeit der Fettzellen. Die Methode wurde so konzipiert, dass die Kälte ausschließlich und ganz gezielt auf die Fettzellen wirkt, ohne dass die umgebenden Gewebestrukturen (Haut, Muskelfasern, Blutgefäße) Schaden erleiden.

Behandlungsablauf
1 Im Rahmen einer ärztlichen Untersuchung, wird festgestellt ob die Behandlung für den Patienten geeignet ist.
2 Nachdem der Patient auf einer bequemen Liege Platz genommen hat, wird auf die zu behandelnden Körperzonen ein Frostschutz-Gel aufgetragen, um Haut und Gewebe vor Kälte zu schützen.
3 Die Behandlung wird mit einem Applikator durchgeführt, welcher das zu behandelnde Fettgewebe durch ein sanftes Vakuum zwischen zwei Kühl-Paneelen einzieht.
4 Die Behandlungszeit beträgt ca. 45 -60 Minuten
5 Obwohl die Behandlung an sich ist schmerzlos ist, kann durch das Vakuum vorübergehend ein leichtes Spannungs –bzw. Kältegefühl entstehen, das jedoch aufgrund des Betäubungs-Effekts der Kälte von kurzer Dauer ist.
6 Nach der Behandlung wird eine Ruhephase von einer Stunde empfohlen. Die behandelten Zonen sollten geschützt und keinesfalls der Sonne ausgesetzt werden. Auch auf Cremes und Massagen sollte vorübergehend verzichtet werden. Außerdem sollte der Patient auf genügend Flüssigkeitszufuhr achten.
Unmittelbar nach der Behandlung können an den behandelten Zonen Rötungen, Druck- und Berührungsempfindlichkeiten auftreten, die sich gewöhnlich innerhalb weniger Stunden zurückbilden.
In der Regel dauert es 15 bis 20 Tage bis erste Ergebnisse sichtbar sind. Nach etwa zwei Monaten kann die Behandlung wiederholt werden. Lassen sich von Ihrem behandelnden Arzt über die für Sie optimale Behandlungsanzahl und zeitlichen Abstände zwischen den einzelnen Sitzungen umfassend beraten.

Was geschieht mit dem Fett?
Die der Kühlung ausgesetzten Fettzellen beginnen innerhalb der ersten3 Tage ihre Funktionstüchtigkeit einzubüßen, sie lagern kein neues Fett mehr ein und entleeren sich allmählich. Anschließend kann es noch 15 bis 60 Tage dauern bis die „nutzlosen“ Zellen über das Lymphsystem zur Leber und schließlich zum Darm gelangen und von dort auf natürlichem Weg ausgeschieden werden

Behandlungsareale
Die Kryolipolyse eignet sich hauptsächlich zur Behandlung folgender Problemzonen: Bauch, Hüften, Arme, Oberschenkelinnen –und Außenseiten (Reiterhosen), Knie und Rücken. Bei adipo-ödematöser oder adipo-fibröser Cellulite ist die Behandlung nicht indiziert.

Nebenwirkungen
Generell ist die Kryolipolyse sehr schonend und risikoarm, doch durch das Vakuum können Rötungen, Druck- bzw. Berührungsempfindlichkeit oder Taubheitsgefühle auftreten. Diese halten maximal 7-14 Tage an.

Wofür eignet sich die Kryolipolyse nicht?
Die Kryolipolyse eignet sich nicht zur Gewichtsreduktion und ist auch keine sinnvolle Alternative zu einer ausgewogenen Ernährung und einer gesunden Lebensweise. Am wirksamsten ist sie bei der Bekämpfung lokaler Problemzonen, denen mit Sport und Diät nicht beizukommen ist, oder zur Behandlung wechseljahrbedingter Fettpölsterchen.

Welche Ergebnisse sind zu erwarten?
Die Behandlungsergebnisse beginnen nach ca. 2-3 Wochen sichtbar zu werden. Je nach Dicke der Fettschicht, beträgt der durchschnittliche Verlust an Fettgewebe 3 bis 15 mm, die Reduzierung des Bauchumfanges sogar bis zu 2 cm. Erfahrungsgemäß verlieren Patienten pro Behandlung ungefähr 20% Fett in den behandelten Zonen.

Kontraindikationen
Folgende Kontraindikationen werden im Beratungsgespräch ausführlich besprochen. Wir möchten Sie aber bereits an dieser Stelle darauf hinweisen.

• Starkes Übergewicht
• Leber –und Niereninsuffizienz
• Diabetes
• Schwangerschaft und Stillzeit
• Tumorerkrankungen
• Raynaud-Syndrom, Kälteunverträglichkeit
• Fieber
• Aktive Infektionen
• Hautareale mit offenen oder infizierten Wunden, Hautleiden wie Ekzeme oder Dermatitis im Behandlungsareal
• Cellulite
• Hepatitis
• Frische Narben und Dehnungsstreifen 

Außerdem sollte in den 5 Tagen vor –und nach der Behandlung auf den Verzehr von Weintrauben verzichtet werden. Ebenso wird von Laserbehandlungen und Sonneneinwirkung am Behandlungsareal abgeraten.



Dr. Med. Stefania Mazzieri, Fachärztin für Allgemeine Medizin und Chirurgie